Breuner

Die Breuner (auch Breiner) waren ein österreichisches Adelsgeschlecht.

Die Gründer der Familie, Conrad und dessen Sohn Andreas Breuner, kamen 1385 aus Utrecht oder Köln in die Steiermark. Die Breuners zählten zum Ritterstand und dienten als landesfürstliche Beamte. Im 16. Jahrhundert teilte sich die Familie in eine steirische und eine österreichische Linie. Die steirische Linie wurde 1666 in den Grafenstand erhoben und bestand bis 1827.

Die österreichische Linie wurde von Hofkammerpräsident Philipp Breuner († 23. April 1556) begründet. 1547 belehnte ihn Ferdinand I. mit der Festung Staatz und erhob ihn 1550 zum Freiherrn. Sein Sohn Seyfried wurde Stadthalter von Niederösterreich und wurde 1624 in den Grafenstand erhoben. Von ihm stammen die ältere (erloschen 1716) und die jüngere Asparner Linie ab. Letztere erlosch 1894 mit August Johann Graf Breuner-Enckevoirt.

Wallenstein

Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein (eigentlich Waldstein) wurde am 24. September 1583 in Hermanitz an der Elbe geboren. Er entstammte dem alten böhmischen Adelsgeschlecht der Grafen von Waldstein. Im Alter von elf Jahren war Albrecht Vollwaise.

1615 wurde Wallenstein von den mährischen Ständen zum Obristen eines Regiments Fußvolk ernannt. Der Obristenposten stand faktisch nur auf dem Papier, und seine Ernennung war kein Resultat besonderer militärischer Befähigung, sondern zeigte seine finanziellen Möglichkeiten, da er dieses Regiment im Kriegsfalle auf eigene Kosten hätte aufstellen müssen. Zudem war die Ernennung wohl ein Zeichen für seine Zurückhaltung in politischen und religiösen Fragen.

Die erste Chance für Wallenstein auf militärischem Gebiet kam, als sich Erzherzog Ferdinand, der spätere Kaiser Ferdinand II., 1615 in den Friauler Krieg gegen die im Mittelmeer vorherrschende Seemacht Venedig verwickeln ließ. Im Februar 1617 wurde die militärische und finanzielle Lage und die Versorgung der Truppen so schlecht, dass Ferdinand zum äußersten Mittel griff und an seine Stände und Vasallen appellierte, ihm auf eigene Kosten Truppen zu senden. Nur Wallenstein kam dem Hilfegesuch nach. Dies war der Beginn seiner militärischen Kariere, in deren Verlauf Wallenstein unzählige Schlachten schlug und zunehmend politischen Einfluss nehmen konnte.

Wallenstein trug die Titel Herzog von Friedland und Sagan, kaiserlicher Kriegsrat und Kämmerer, Allerhöchster Obrist von Prag und General.

Als Feldherr war er ein vorsichtiger Mann, jedoch ein kluger Stratege, den seine Gegner – auch politisch – nicht unterschätzen durften. Wallenstein war einer der ersten Feldherren modernen Stils, vor allem in den Grundsätzen der Führung und Logistik seines vom ihm geworbenen Heeres, das er für Kaiser Ferdinand XI. einsetzte.

30-jähriger Krieg

Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein Konflikt um die Hegemonie in Deutschland und Europa und zugleich ein Religionskrieg. In ihm entluden sich sowohl die Gegensätze zwischen der Katholischen Liga mit den kaiserlichen Truppen und der Protestantischen Union innerhalb des Heiligen Römischen Reiches als auch der habsburgisch-französische Gegensatz auf europäischer Ebene. Gemeinsam mit ihren jeweiligen Verbündeten im Reich trugen die habsburgischen Mächte Österreich und Spanien ihre dynastischen Interessenkonflikte mit Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und Schweden aus. Außerdem verlief dieser Krieg parallel zum Achtzigjährigen Krieg und dem Französisch-Spanischen Krieg von 1635 bis 1659. Auch der Torstenssonkrieg von 1643 bis 1645 wird als Teilkrieg des Dreißigjährigen Krieges gezählt.

Als Auslöser des Krieges gilt der Aufstand der böhmischen Stände und der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618. Insgesamt folgten in den 30 Jahren von 1618 bis 1648 vier Konflikte aufeinander, die von der Geschichtswissenschaft nach den jeweiligen Gegnern des Kaisers und der Habsburger Mächte als Böhmisch-Pfälzischer, Dänisch-Niedersächsischer, Schwedischer und Schwedisch-Französischer Krieg bezeichnet wurden. Zwei Versuche, den Konflikt zu beenden, der Friede von Lübeck 1629 und der Friede von Prag 1635, scheiterten daran, dass sie nicht die Interessen aller direkt oder indirekt Beteiligten berücksichtigten. Dies gelang erst dem gesamteuropäischen Friedenskongress von Münster und Osnabrück 1641–1648. Am 24. Oktober 1648 endete der Krieg in Deutschland. Seine Feldzüge und Schlachten hatten überwiegend auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches stattgefunden.

Die Kriegshandlungen selbst, aber auch die durch sie verursachten Hungersnöte und Seuchen verheerten und entvölkerten ganze Landstriche. In Teilen Süddeutschlands etwa überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung. Nach den wirtschaftlichen und sozialen Verheerungen benötigten einige vom Krieg betroffene Territorien mehr als ein Jahrhundert, um sich von dessen Folgen zu erholen.

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